Forschungsprojekt RetroTank

Auf dem Weg zur grünen Schifffahrt kommt insbesondere der Verwendung grüner Kraftstoffe eine wichtige Bedeutung zu – jedoch sind bestehende Schifftanks häufig nicht für die Verwendung dieser neuartigen Kraftstoffe ausgelegt. Eine Umrüstungslösung müsste her, die es ermöglicht, dass auch Kraftstoffe mit niedrigem Flammpunkt, wie beispielsweise Methanol, genutzt werden können. Doch wie kann so eine Lösung aussehen?

Dieser Frage widmete sich das Forschungsprojekt RetroTank: In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik und koordiniert durch das Technologie-Beratungs-Institut Schwerin hat MEYER NEPTUN Engineering an der Entwicklung von Retrolösungen für Schifftanks geforscht. Das Projekt wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie das Programm des Landes Mecklenburg-Vorpommern – Förderperiode 2021 bis 2027 – mit 100.000 € (40 %) gefördert.

Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Lösung zur Umrüstung bestehender Schiffs-Strukturtanks mit einer zweiten Barriereschicht für die Nutzung von neuen Kraftstoffen mit niedrigem Flammpunkt. Im Fokus standen dabei drucklose Kraftstoffe wie Methanol. Darüber hinaus wurde aber auch untersucht, inwieweit eine Retrolösung für andere Kraftstoffe, wie zum Beispiel Ammoniak, umsetzbar ist.

Im Rahmen einer Realisierbarkeitsstudie konnten eine Anforderungsliste für Tanksysteme für Kraftstoffe mit niedrigem Flammpunkt erstellt sowie erste wissenschaftliche Untersuchungen zur Machbarkeit verschiedener Technologien durchgeführt werden. Für folgende Verfahren konnte eine grundlegende Machbarkeit identifiziert sowie ein Konzept zur Nutzung ausgearbeitet werden:

• (faserverstärkter) Kunststoff-Blasentank
• Organische Beschichtungssysteme im Tankinnenbereich
• Anforderungsgerechte eingeschweißte Doppelwand-Tankstrukturen
• Anforderungsgerechte thermisch gespritzte Schichten

In einem nachfolgenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben soll die Durchführbarkeit von mindestens zwei dieser Verfahren nun nachgewiesen werden.